Liebe Kinofreunde

In der Programmzeitung für August vermochten wir Petrus uneingeschränktes Open-Air-Lob auszusprechen. Hinsichtlich des weiteren Wetterverlaufs bei unseren Open-Air-Veranstaltungen wäre leichte Kritik angebracht, doch diente der einzige deutlich verregnete Abend definitiv dazu, das wahrhaft hartgesottene Kinopublikum auszumachen. Gebührend ausgestattet mit Regencapes und Schirmen, ließ eine stolze Schar unserer Gäste es sich nicht nehmen, Vorprogramm und Film bis zum letzten Tropfen zu genießen. Also wollen wir weniger Petrus zürnen, als vielmehr unserem Publikum danken für diesen unbändigen Willen, dem kulturellen Genuss zuliebe aller feuchten Unbill zu trotzen. Am Schwimmbad Alsenborn fand sich Wasser glücklicherweise nur in den Becken und es war ganz wunderbar, wieviel jugendliches Publikum Paddington nach Peru bzw. anderntags dem Amateur auf seinem moralischen Rachefeldzug folgte.
Während unsere Kaffee-Kuchen-Kino-Gäste noch darüber sinnieren, wer denn nun im Film Wenn der Herbst naht wen in himmlische Gefilde zu schicken trachtete oder eben nicht, dürfen sie bereits für die nächste Veranstaltung reservieren, bei der u.a. Christoph Maria Herbst grandios aufspielt (S. 5).
Das große Publikumsinteresse an Monsieur Aznavour soll uns hinreichend Anlass sein, auch die Kino Frauen aller Kulturen in den Genuss des spannenden Lebens dieses so willensstarken Sängers kommen zu lassen (S. 14).
Wir freuen uns, im Provinzkino erneut das Netzwerk Demenz Stadt und Landkreis Kaiserslautern willkommen heißen zu dürfen mit einem Film, dessen Botschaft nach wie vor gültig und sinnvoll ist (S.4), sowie eine weitere America on Screen-Veranstaltung durchführen zu können (S. 11).
Die außergewöhnliche Tanzszene in The Life of Chuck berührte die ZuschauerInnen während der Kölner Filmtage so stark, dass sie nahezu tanzend den Saal verließen. Entsprechend gespannt harren wir der Reaktionen unserer Gäste (S. 11).
Die Sprache des Lars Eidinger als Maler im Jahre 1704 dürfte etwas weniger schnoddrig sein, doch ist ihm eh nicht allzu viel Zeit vergönnt an der Seite des zu porträtierenden Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen Ding die großen Gesten und kleinen Taten des Möchtegern-Künstlers nicht sind. Trefflich parlieren und philosophieren kann er dann doch eher mit einer Frau, was ja nicht weiter wunder nimmt (S. 6) ...
In diesem Sinne grüßt herzlich

Ursula Simgen-Buch